Giro Selector

Aero-Helme haben ihren ganz eigenen Reiz: Sie sehen sexy aus und machen schnell.
Ich bin jetzt mal ganz ehrlich und sage, dass es für meine Verhältnisse höchstwahrscheinlich keine Rolle spielt, ob ich einen Aero-Helm trage oder nicht. Mit meinen 38-40er Schnitten gibt es noch andere Elemente, mit welchen ich mehr Tempo rausholen kann. Aber ein Aero-Helm lässt mich jederzeit wissen: es sieht richtig scheisse aus, wenn du so ein Ding trägst und langsam fährst – oder sogar überholt wirst. Darum trete in die Pedale und lass den Puls in die Höhe schnellen. Angesichts von diesem Aspekt macht mich der Helm sicherlich schneller 🙂
Vor dem Gebrauch
Der Giro Selector wird in einer schönen Verpackung mit Verpackungsnetz und zusätzlichen Modulen geliefert. Auf der Innenseite hat er diverse Verstellmöglichkeiten – so sitzt er satt. Ich habe ihn mit einem Klarglas und einem verspiegelten Visier bestellt. Insbesondere das Verspiegelte sieht einfach geil aus und hat ein wenig Kampfjet-Optik. Die Visiere bieten ein grosses Sichtfeld, sodass man jeweils alles sauber im Blick hat.
Im Gebrauch
Durch das grosse Sichtfeld kann man den Kopf natürlich halten und sich voll aufs Fahren konzentrieren. Ich hatte ein wenig das Problem, dass der Helm fast zu gross ist (obwohl ich eine S/M trage). Die Lüftung ist nicht ganz optimal. Währenddem dies im Frühling super ist und den Kopf so ein wenig wärmer hält, schwitzt man im Sommer extrem darin. Bei kälteren Temperaturen hatte ich oft das Problem, dass das Visier anläuft, sodass ich stets mit meinen Fingern Scheibenwischer spielte. Für Sprint-Distanzen bis 10 km traten diese Effekte jedoch nicht oder nur begrenzt auf. Ansonsten habe ich teilweise das Visier abgenommen und durch eine einfache Sonnenbrille ersetzt.
Bei den Fahrten hatte ich ab und zu mal das Problem, dass das Befestigungsband am Kinn vibrierte und mir gegen den Hals schlug. Hier ist es schade, dass Giro keine saubere Lösung für dieses Problem gefunden hat.
Dass der Helm auch tatsächlich dies tut, was er soll, stellte ich diesen April fest, als ich mit 53 km/h in Luzern den Boden küsste. Der Helm fing den Aufprall mit einer riesigen Delle ab und schütze den Kopf, welcher auf dem Asphalt schliff, vor Schürfwunden:
Fazit
Der Selector ist ein guter Helm, welchen ich eigentlich immer trage, wenn ich schnell unterwegs sein will. Der Preis von 360 CHF ist angesichts einiger Abstriche (Belüftung, Kinn-Halterung) für den Hobysportbereich ein wenig sehr hoch. Es ist ein gutes Produkt, welches mich für diesen Preis leider nicht restlos überzeugt.