Tour De Suisse Challenge 2016 – Ausschau

Letztes Jahr durfte ich erfahren, wie es ist an der Tour de Suisse zu starten – wenn auch “nur” als Amateur. Das einzigartige Feeling dabei zu sein, liess mich nicht mehr los. Daher war die Teilnahme dieses Jahr fix gesetzt. Eine Vorschau.
Pro Jahr bestreite ich einige Rennen in verschiedenen Disziplinen, letztes Jahr waren es unfallbedingt “nur” 8 (Luzerner Stadtlauf, Sempachersee Lauf, Strongmanrun, Silvesterlauf, Zeitfahren Amsoldingen, Morgarten Memorial, King of the Lake sowie Sempachersee Duathlon). Als ich diesen Frühling die Rennplanung für das Jahr machte, war die Tour de Suisse Challenge fix gesetzt. Es gibt wenige Rennen in der Schweiz, welche mich wirklich packen und dann noch gut organisiert sind. So meldete ich mich dieses Jahr gleich für zwei Disziplinen an. Die Bergdisziplinen liess ich aus, da ich mich im flachen Gelände einiges wohler fühle.
Zeitfahren – Chancellara Challenge
Am 11. Juni gehg es mit dem Zeitfahren als Prolog los. Als Vorbereitung auf das Rennen ging ich die 6.4 Kilometer lange Strecke bereits besichtigen. Diese ist genug kurz, damit man von Beginn weg Vollgas geben kann – und genug schwierig, damit man mit Kopf fahren muss. Wer ein kopfloses Tempogebolze erwartet, liegt komplett falsch, denn die Strecke ist unglaublich abwechslungsreich.
Gleich zu Beginn kann man so richtig Tempo geben umwandeln. Ich gehe davon aus, dass ich dort mit einer Mischung aus Nervosität und Vorfreude wohl schon kurz nach dem Start mein Höchsttempo drauf haben werde. Diese Geschwindigkeit werde ich versuchen in den Anstieg bei Inwil mitzunehmen. Kurz aber giftig geht es da einige Meter in die Höhe. Auf der anschliessenden Abfahrt hinunter Richtung Dorf können die Beine kurz durchatmen. Nun folgt für mich die Schlüsselstelle der Strecke. Die Einfahrt in die Oberallmendstrasse ist unglaublich heimtückisch. Mit dem Hohen Tempo der Abfahrt geht es über einen kleinen Hügel und dann gleich um eine Rechtskurve. Ich gehe davon aus, dass dprt einige das Rennen in den Heuballen beenden. Es folgen einige technische Kurven. Wer hier nicht im richtigen Gang fährt, wird viel Zeit verlieren. Am Schluss folgt noch ein Schlussspurt mit einer 90 Grad Kurve in der Mitte.
Vor dem Rennen werde ich die Strecke noch das eine oder andere Mal “testfahren”. Jeder schnelle Radfahrer weiss, dass hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten dadurch bestimmt werden, wie lange man langsam fährt. Und in den vielen Kurven gibt es viel Tempo rauszuholen. So kann ich jedem nur anraten, zuvor mal die Rennstrecke zu besichtigen.
Massenstart – Morgarten Memorial
Das Morgarten Memorial fällt einiges Kürzer aus als letztes Jahr, dies kommt mir als “Flachland-Radfahrer” entgegen. Letztes Jahr ging es hoch zu Ägerisee, dieses Jahr “nur” noch nach Allenwinden, doch der Anstig ist nicht zu unterschätzen. Das Feld wird da schon in den ersten 10 Kilometern stark zerrissen. Angesichts der vergleichsweise kurzen Strecke gehe ich davon aus, dass es sich lohnt, auf den ersten Kilometern einiges an Pulver zu verschiessen, um im Peloton drin zu bleiben. Nach der Abfahrt zurück nach Baar geht es hoch zur “Autobahn-Oase Sihlbrugg” . Hier kann man stark vom Windschatten des Feldes profitieren. Danach wird die Strecke einiges flacher so können sich die Waden erholen.
Letztes Jahr war ich zu motiviert und fuhr zu viel im Wind. So wird meine Strategie dieses Jahr sein, mich ab etwa Kilometer 30 so gut wie möglich im Feld zu verstecken. Dadurch versuche ich Kräfte zu sparen, welche ich auf den letzten 15 Kilometern für den Schlusspurt brauchen kann, weil die Strecke zuerst abfallend, dann komplett flach wird.
Insgesamt ist die Strecke hügelig und ist wie die Zeitfahrstrecke sehr abwechslungsreich. Die Strecke ist viel einfacher als letztes Jahr, so gehe ich davon aus, dass das Gewinner-Durchschnittstempo irgendwo bei den 40 km/h liegen wird.
Jedem Radfahrer, welcher einmal das Feeling eines “Pro’s” haben will, kann ich nur empfehlen, sich für die Tour de Suisse Challenge anzumelden. Es lohnt sich!