Nach unzähligen Stunden an Vorbereitung war es heute soweit: Die Abfahrt stand auf dem Programm. Zum Aufwärmen gabs eine ‘kleine’ erste Etappe von Luzern nach Basel.
Erstmals: WOW! War das ein Tag! Ganz ehrlich, mit so viel Unterstützung hatte ich nicht gerechnet. An dieser Stelle einen riesen herzlichen Dank an alle, welche mich entweder in der Vorbereitung oder heute bei der Abfahrt unterstützt haben. Absolute Weltklasse! Doch alles der Reihe nach:
Kurz nach 8 klingelte der Wecker. Obwohl ich es nicht gedacht habe, konnte ich problemlos schlafen und fühlte mich sehr erholt, fast ein wenig zu erholt, denn ich sass seit einigen Tagen nicht mehr auf dem Rad. Bei einem grandiosen WG-Morgenessen, welches meine Mitbewohner organisiert haben, konnte ich die letzte Energie vor dem Start zu mir nehmen. Kurz nachher stand schon der erste Pressetermin an: Tele 1 in da house. Kurz gesagt: die gedrehten Szenen rund um die Vorbereitungen sind echt: mir hats am morgen noch ein Ventil ‘butzt’. So hat es noch einige Szenen dazu gegeben.
Als ich am Bahnhof eintraf, wurde ich von zwei riesigen Plakaten und unzähligen Fahnen überrascht. Das war richtig überwältigend. Die vielen (teilweise mir unbekannten) Gesichter von nah und fern und deren gute Wünsche haben mich riesig gefreut. Ich musste teilweise die Emotionen ein wenig zurückhalten, da ich vom Support schlicht überwältigt war. Der Start alleine würde einen ganzen Blogpost füllen, doch ich möchte euch noch davon erzählen, was nachher passiert ist. Recht herzlichen Dank allen, welche am Start dabei waren.
Und so startete die Reise durch ein Menschenspallier mit einigen Velo-Begleitern in Richtung Lenzburg. Nach und nach wurden die Mitfahrer verabschiedet – bis auf Daniel. Er entschied sich, die erste Etappe komplett mitzufahren. So fuhren wir im Sonnenschein vorbei am Baldegger- und Hallwilersee nach Lenzburg. Damit ich die Distanz von 5000 Kilometern durchhalte, versuchte ich stets den Puls so niedrig wie möglich zu halten. Über die ganze Strecke hatte ich einen Puls von 104 bpm, dies ist also gelungen. Dementsprechend war auch das Tempo sehr gemütlich. In Lenzburg gab es einen ersten Stopp, um die Energiereserven wieder ein wenig zu füllen. Kurz darauf ging es weiter in Richtung Norden.
Ab und zu ging ein beständiger Wind. so war ich froh, dass ich vom Windschatten von Mitfahrer Daniel profitieren konnte. Nach einem längeren Anstieg bei 32 Grad ohne Schatten folgte eine kurze aber sehr witzige Abfahrt. Da stellte ich fest, dass es ein guter Entscheid war, meine Laufräder zu erneuern. Der Rollwiederstand war so gering, dass ich ohne eine einzige Pedalumdrehung Tempis über 70 km/h erreichte. Das war witzig 🙂 Nach Frick folgten wir den Radwegen entlang des Rheins nach Westen. Nach einem kurzen Stopp, um die Wasserflaschen zu füllen, wurden die letzten Kilometer in Angriff genommen. Jenseits der 100 Kilometer stellte ich fest, dass die Begleitung äusserst wertvoll war. Da man zusammen spricht, ist das Tempo tendenziell langsamer. So konnte ich mich an die mir neue Fahrweise gewöhnen. Doch viel jenseits der 100 Kilometer gab es nicht mehr, denn bei 110 war für heute fertig.
Nach einem grandiosen Start und einer eher kurzen Etappe erwartete mich feine Pasta. Obwohl ich es irgendwie noch nicht wirklich realisiert habe, dass das Abenteuer bekonnen hat, bin ich guten Mutes, dass es klappt, wenn ich die Disziplin durchhalte. Spätestens nach den morgigen 210 km werde ich voll im Abenteuer drin sein 🙂