Heute startete ich die ersten Ausdauertests. Währenddem ich in den vergangenen Jahren nur Tagestrips von etwa 150 Kilometern auf Citybikes gemacht habe, wollte ich einmal meinen Körper auf Belastung testen. So plante ich ein Wochenendtrip von 300 Kilometern – inklusive einige Steigungen.
Nachdem ich in Luzern mit meinem Citybike am Samstag morgen abgefahren bin, startete ich meine Testfahrt gegen Norden. In Zug tauschte ich mein Citybike gegen ein Koba PRO Rennrad aus. Mit schönem Wetter führten mich die Strassen entlang der Ufern des Zugersee. Via Arth führte mein Weg zurück nach Luzern. Dort erwarteten mich die Ufer des Vierwaldstättersees. Langsam gewöhnte ich mich an die Fahrweise des Rennrades.
In Stans nach war nach 77 Kilometern der erste Stop angesagt. Es war Zeit, meine Wasserflaschen aufzufüllen und mich ein wenig mit Proviant auszurüsten. Wie vermutet, waren noch keine Ermüdungserscheinungen sichtbar. Aber der Test hatte ja erst begonnen. Nachher führte der Weg mich dem Tal entlang nach Engelberg, stetig ansteigend. Bei Kilometer 90 begann die erste “Bergetappe” hoch nach Engelberg. In den nächsten 7 Kilometern stieg die Strasse hoch auf 1000 Meter über Meer. Bald schon merkte ich, dass die Gangschaltung nicht für Bergetappen gemacht war und so hatte ich ein wenig zu kämpfen. Nichts desto trotz erreichte ich das Klosterdorf in der geplanten Zeit. Nun war es Zeit für ein Lunch.
Nachdem meine Energiereserven aufgefüllt waren, erwartete mich eine lange Abfahrt. Dort merkte ich, dass sich die schmalen Reifen eines Rennrades mit 70 km/h ein wenig – sagen wir speziell – anfühlen. Bis nach Stans senkte sich die Strasse stets und so konnte ich mich ein wenig erholen. Insbesondere im warmen Sonnenschein des Nachmittags. Nach einem kleinen Aufstieg in Stans ging meine Reise weiter nach Kerns gegen Sarnen, wo ich die Talseite wechselte. Schon bald erwarteten der Sarnersee. Ich folgte den Strassen entlang den Ufern und genoss den wunderschönen Überblick über das Tal. In Giswil war mein letzter Checkpoint erreicht. Dort wechselte ich wiederum die Talseite und fuhr auf der Ostseite des Sees zurück nach Sarnen, wo ich ein letztes Mal meine Wasserflaschen auffüllte. Langsam bemerkte ich ein wenig die körperliche Belastung – zugegeben, ich hatte auch schon 153 Kilometer in den Beinen. So folgte noch das “Dessert” zurück via Ufer des Vierwaldstättersees nach Luzern.
Nach etwa sechseinhalb Stunden war ich zurück in Luzern. Ich fühlte mich ein wenig “belastet”, aber nicht total erschöpft. Ehrlich gesagt hatte ich nicht gedacht, dass ich noch so viel Energie übrig hätte. So änderte ich meinen Plan für den zweiten Tag: Anstelle von “nur” 125 Kilometern standen nun 175 Kilometer auf dem Programm. Um den zweiten Tag optimal vorzubereiten, tat ich dies, was ein richtiger Sportler am Samstag Abend tut: Party hard!