Kurz aber schön. So könnte man den heutigen Tag bezeichnen. Von der Länge her waren die 122 km schon fast ein Sprint.
Nachdem ich mich am Morgen mal eben verfahren habe, fand ich mich in Schweden wieder. Kurz darauf war ich auf der richtigen Strasse, die mich in den Norden führte. Finnland. Ein Land mit endlos langen Wörtern und somit für mich keine Chance irgendwas zu verstehen. Auch der Anteil der englischsprechenden Bevölkerung nimmt massiv ab – ebenso die Höhe der Bäume. Dafür sind die Strassen geeigneter und oftmals auch richtig gute Velowege vorhanden.
So führte mich der Weg weg vom Meer ins Landesinnere. Entlang der Ufer des Torniojoki ging es nordwärts. Da es Sonntag ist, war vergleichsweise wenig Verkehr auf der Strasse, was mir nicht ungelegen kam. Das Meer wollte mir wohl gute Fahrt wünschen und beschaffte mir kräftigen Rückenwind. Könnte von mir aus die nächste Zeit so bleiben 🙂 So konnte ich mich ein wenig entspannen. Den obligaten Platten gabs auch noch.
Und dann holte mich plötzlich meine Vergangenheit ein. Im Jahr 2010 besuchte ich in Kilpisjärvi, Fnnland, eine Summer School der Higher University of Moscow sowie der University of Helsinki. Die Hinfahrt von Oulu nach Kilpisjärvi führte über die gleiche Strasse und sie kam mir endlos vor. Endloses nichts. Ein paar Bäume, ein paar Flüsse. Aber hauptsächlich pure Langeweile. Und dann war irgendwo eine weisse Linie am Boden: der Polarkreis. Anhalten, Foto machen, weiterfahren. Als ich heute den Polarkreis am Horizont sah, wurde mir erst richtig bewusst, wie weit ich tatsächlich schon gefahren bin. Weit. Sehr weit. Das Prozede aber blieb gleich: Anhalten, Foto machen, weiterfahren 🙂 und etwa eine Stunde später war ich schon im Hotel.
Tag 19: Tornio – Pello