Heute stand das letzte Rennen vor dem Luzern Marathon an. Also nutzte ich die Gelegenheit und stellte gleich eine neue persönliche Bestzeit auf.
Der Morgen ging schon hektisch los. Irgendwie hat der Wecker nicht ganz so mitgespielt und so war ein wenig Eile angesagt. Unterwegs im Auto war bereits ein Teil der Strecke abgesperrt – Ideale Bedingungen also, wenn man noch die Startnummer vor dem Start holen möchte und eh schon knapp dran ist. Es war Stress pur. Irgendwie zwischen Tür und Angel noch kurz einen Gelbeutel als Frühstück reinhauen und ab in die Warteschlange für die Startnummer. 4 mal mit der Sicherheitsnadel anstechen und ab an die Startlinie. Im Getümel zwischen all den Leuten fand ich meine Freundin nicht – jedoch trug ich noch eine Jacke und lange Hosen, mit welchen ich nicht unbedingt laufen wollte. Also gabs nur die Quick-and-Dirty-Variante: Ab ins nächste Restaurant, fröhlich anlächeln und die Sachen abgeben. Raus an die Startlinie. Schuss und Los.
Ohne dass ich mich mental auf das Rennen eingestellt hatte, war ich schon mitten im Getümel. Durch den Stress musste ich mich ganz hinten einreihen. Deshalb stand während den ersten 2 Kilometer erstmals überholen auf dem Programm. Die ganze Hektik liess mich schnell laufen, für meine Verhältnisse sehr schnell sogar. So lief ich die ersten zwei Kilometern in gerade einmal 8:17 (Km 1 in 4:07, Km 2 in 4:10). Langsam war ich im Rennen angekommen. Die Strecke wurde flacher und durch Aesch ging es in Richtung Meisterschwanden. Das Tempo drosselte sich leicht. Der Pulsgurt rutschte immer wieder nach unten. Da ich es nicht hinkriegte, ihn nachzuziehen, gab es nur eines: Ausziehen, engerstellen, umschnallen. Die Aktion brachte leider nicht den erwünschten Erfolg, die Messdaten wurden ungenau und stimmten nicht mit dem persönlichen Empfinden überein. So versuchte ich den Puls und das Tempo zu halten.
Kilometer 7. Langsam wurde es hart. Ich merkte, dass sich das unglaubliche Tempo vom Anfang langsam bemerkbar machte. So klammerte ich mich in den Windschatten meiner Mitstreiter und versuchte mich abzulenken. Mit einem Mitstreiter entwickelte sich ein stetes Überholen und überholt werden. Die Muskeln brannten und der Puls schlug in den Ohren, doch Aufgeben war keine Option. Der orange Zielbogen war durch den Wald in Sicht, also mobilisierte ich nochmals alle Kräfte und überholte mein Gegner ein letztes Mal. Als ich auf die Lichtung kam, stellte ich fest, dass dies nur eine Werbetafel und nicht der Zielbogen war. Eine kurze Enttäuschung wurde vom Blick auf die Uhr weggeblasen: Lauf schneller! Ich musste meinen Kontrahenten ziehen lassen. Nach ein paar Kurven war dann tatsächlich der Zielbogen in Sichtweite. Der Mitstreiter war angeschlagen, also setzte ich zum finalen Sprint an. Keuchend und beinahe gleichzeitig überquerten wir die Ziellinie. Der Blick auf die Uhr zeigte eine neue persönliche Bestzeit. Ich atmete ein paar mal tief durch und liess meine Muskeln wieder ein wenig ruhen. Bei der Rückfahrt mit dem Schiff über den Hallwilersee realisierte ich, dass ich mein Limit weiter nach oben gepusht habe. So kann ich kaum mehr darauf warten, beim Switzerland City Marathon zu starten und zu zeigen, dass ich für die 42 Kilometer bereit bin.
Disziplin | Strassenlauf |
Distanz | 10 km |
Offizielle Zeit | 44:57,9 |
Rang Kategorie / von | 174 / 644 (27/100) |
Rang Overall / von | 190 / 683 (27/100) |
Kategorie | 10km-Lauf-Männer |