Stockholm scheint mir sehr gut getan zu haben. Viel zu gut: ich war nämlich heute massiv zu schnell unterwegs. So habe ich ‘aus Versehen’ meinen persönlichen Rekord über 200 km gebrochen…
Am Morgen war erstmals ein 2 km Fussmarsch angesagt, ich musste mit Velo, Rucksack plus Paket zur Post. Und leider hatte die Post nur an wenigen Stellen am Sonntag Morgen geöffnet. Nach der Abgabe des Pakets ging es in die Richtung Norden. Scheinbar endlos lange ging es über halbfertige Velowege, Umleitungen und Vororte, bis ich endlich mal wieder richtig fahren konnte. Erst nach Upsala waren die Strassen wieder frei. Schon bald merkt ich, dass ich viel zu schnell unterwegs war. Der Puls war konstant zu hoch. Doch irgendwie hatte ich auf der Anfahrt nach Stockholm Blut geleckt. So scheiterten alle Versuche, mich zu zähmen. Und die ebenen und geraden Strassen waren diesbezüglich auch nicht gerade förderlich…
Schon bald war ich in Tierp angekommen. Da an dem Wochenende dort gerade die Nationals stattfanden, musste ich einen Abstecher in die Tierp Arena vornehmen. Ich war jedoch spät dran und sah gerade noch den letzten Dragster starten. Wer mich ein wenig kennt, weiss dass ich mir gute Chancen nicht durch die Lappen gehen kann. So könnt ihr euch selbst ausrechnen, was dann folgte 🙂
Wieder ‘back on track’ lag der Geruch von Regen in der Luft. Ein Blick nach hinten zeigte, dass ich hinter mir eine mächtige Regenwand war. Da ich lieber unter der Dusche nass werde, als auf dem Fahrrad, legte ich einen Gang zu. Dass es bis nach Gävle zu weit ist, um nonstop durchzufahren, wusste ich. Deshalb musste ich mir was für die Verpflegung einfallen lassen: so bastelte ich mir auf dem Trialenker mit den Lampen einen kleinen Tisch, schnappte mir unterwegs einen Burger und verpflegte micn ‘on the road’. Nicht ganz gesund, aber von den Kalorien her sollte ich ihn schon verbrennen können. Da bekommt ‘Fast Food’ eine komplett neue Dimension 🙂
Als ich in Gävle auf die Uhr schaute, staunte ich nicht schlecht. Ich hatte soeben meinen persönlichen Rekord über die 200 km gebrochen: genau 8 Stunden (Gesamtzeit, davon 7:20 Fahrzeit). Und bei meiner bisherigen Bestzeit hatte ich keinen Rucksack. Im Anblick auf die nächsten paar Tage muss ich mich jedoch unbedingt in den Griff kriegen bezüglich der Geschwindigkeit, ansonsten werde ich in der Tundra ein wenig leiden müssen…
Tag 13: Stockholm – Gävle