Der heutige Tag war ein zweiseitiges Schwert: durch etwa 120 Kilometer durch den Wald sehr monoton, durch 35 Kilometer Hamburg Stadt aber auch sehr interessant.
Nach einer kurzen Irrfahrt durch Hannover folgte eine lange Fahrt in einen Wald. Genau so wie ich die Strecken mag: geradeaus und endlos lang. Ideal, um in einen guten Flow zu kommen. Es folgten etwa 60 Kilometer Wald. Dann war in Soltau der erste Halt angesagt. Da ich mich vor der Abfahrt nicht richtig verpflegt hatte, musste ich bis zu diesem Halt ein wenig leiden. Diese Tatsache war jedoch sehr gut. Bei Vorbereitungstrainings hatte ich ab und zu das berüchtigte ‘Loch’, doch ich meinte es im Griff zu haben.
Nach dem Mittag gings wieder ab in den Wald. Geschätzte 60 weitere Kilometer zwischen Bäumen folgten. Während dem ganzen Tag hiess mich der Norden mit wechselnden Winden willkommen. Hauptsächlich von vorne und von der Seite wehte mir die Luft um die Ohren.
Und 35 Kilometer vor dem Ziel begann die Stadt Hamburg. Erinnerungen an die ewig lange Stop-and-Go-Fahrt durch Paris kamen hoch. Doch es war nicht annähernd so schlimm. Im Gegenteil: ich fuhr rund 20 Kilometer (!) durch Industriegelände, hauptsächlich vom Hafen. Ehrlich: das ist riiiiesig. Nach dem Durchqueren war dann noch der urbane Teil dran. Und plötzlich war ich auf der Reeperbahn. Mit dem Fahrrad. Dies zauberte mir ein süsses Lächeln ins Gesicht, denn ich wusste, dass ich die erste Woche bald geschafft habe. Nach ein paar weiteren Kilometern war ich dann im Hotel.
Fazit nach einer Woche: mir gehts körperlich bis auf ein paar ganz kleine wehwechen super. Vor allem habe ich den Eindruck, dass sich die Muskeln langsam an die enorme Anstrengung gewöhnen. Das einzige, was ich bereits jetzt langsam merke und in Schweden dann zur richtigen Knacknuss wird, ist die Einsamkeit und die Langeweile. Aber das kommt gut, meine Player sind gefüllt mit hochinteressanten Podcasts 🙂
Tag 6: Hannover – Hamburg